Die fehlenden Landekrater
Als Gegenargument für die fehlenden LM-Landekrater wird immer argumentiert, der Schub eines APOLLO-Landetriebwerks sei nicht stark genug gewesen.
Ich möge doch einmal eine LM mit einem Senkrechtstarter (der einige Tonnen wiegt und gegen die irdische Schwerkraft hochsteigen muss) vergleichen - er würde auch kein Loch in den Boden brennen. Die Abgase der LM-Landetriebwerke hätten auch nur den Oberflächenstaub radial nach außen weggerissen, ein tiefes Loch hätte das nicht geben können.
Das LM-Triebwerk lieferte lt. NASA 4750 kp Schub (und es war ein Raketenantrieb, kein Düsentriebwerk, das zum Einsatz kam!), um die 16618 kg schwere LM abbremsen zu können. Das reicht locker aus, um Gestein zum Schmelzen zu bringen (bei ca. 1000 Grad). Dass der Abgasstrahl unmittelbar beim Austritt aus der Düse verpuffen soll, ist ein Märchen. Letztendlich musste die Masse (nicht das Gewicht!) des LM auf fast Null abgebremst werden!
Der Vergleich mit Senkrechtstartern hinkt, weil diese nicht nur ein einziges Raketentriebwerk, sondern mehrere Düsentriebwerke besitzen, von denen ein einzelnes bei weitem nicht die Schub- und Hitzeentwicklung erreicht, die ein nur einfach vorhandenes Raketentriebwerk aufbringen muss. Man kann es jedoch mit der Testrakete "Delta Clipper DC-X" vergleichen, die als Spaceshuttle-Nachfolger entwickelt wurde und senkrecht auf dem eigenen Feuerstrahl starten und landen sollte. Das Projekt wurde inzwischen aufgegeben, weil die Probleme bei der Landung nicht zu meistern waren. Die DC-X brannte beim Landeanflug selbst in stärksten Beton einen Krater und kippte dabei um, weil die Landebeine im entstandenen Krater wegrutschten.
Aber die APOLLO-Landefähren, deren Triebwerksdurchmesser rund einen Meter betrugen, hatten ja noch nicht einmal den Staub weggeblasen, obwohl sie erst bei Bodenkontakt abgeschaltet wurden, also rund einen Meter über dem Boden, wie die Fußspuren zeigen, die teilweise bis unter die Fähre führen. Da hilft auch nicht die Behauptung, die Abgasdüsen seien überdimensioniert gewesen (wozu auch immer). Die NASA musste schließlich mit jedem Gramm Gewicht geizen.
Diese Geräte sollen also wirklich geflogen sein? Für wie einfältig hält uns eigentlich die NASA?
Landebein der APOLLO-16-Fähre. Man erkennt Fußspuren bis unter die Fähre. Warum ist der Staub nicht weggeblasen worden? (NASA-Bild-Nr. 10075839)
Zum Vergleich: Ein Triebwerkstestgelände der NASA. Sehen Sie sich einmal die Triebwerksflammen an!
© 2004 Gernot L. Geise, überarbeitet 2007